Tauchen? Aber sicher! Aufbaukurs Tauchsicherheit und Rettung (AK TSR) mit dem AUC
Welche problematischen Situationen können beim Tauchen auftreten? Und wie verhalte ich mich richtig, wenn es zu einem Unfall kommt? Was sollte ich beachten, um solche problematischen Situationen und Unfälle bestenfalls gar nicht erst auftreten zu lassen? Um diese Fragen dreht sich alles beim Aufbaukurs Tauchsicherheit und Rettung des Verbands Deutscher Sporttaucher VDST. Der Aachener Unterwasserclub hat diesen Kurs, der unter anderem auch für die Erlangung des ***-Brevets benötigt wird, als Wochenendseminar angeboten. Sieben Taucherinnen und Taucher, aus den eigenen Reihen wie auch von befreundeten Tauchvereinen in der Region, haben daran teilgenommen.
Unser Tauchlehrer und AUC-Gerätewart Christoph Pickmann vermittelte den Kursteilnehmern zunächst das theoretische Hintergrundwissen, das für den Kurs benötigt wird. Wie genau kann ich an einem Tauchplatz dafür Sorge tragen, dass die Rettungskette funktioniert? Welche Unterschiede muss ich berücksichtigen, wenn ein Tauchgang von Land aus oder von einem Boot aus gestartet wird? Was ist ein Tauchgangsprotokoll, und wie fülle ich am besten ein Unfallprotokoll aus? All diese Fragen und vieles mehr diskutierte Christoph im regen Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Wie funktioniert eigentlich ein Sauerstoffgerät, dass ich im Notfall gegebenenfalls bedienen muss? Welche Unterschiede gibt es da – und warum sollten idealerweise an allen Tauchstellen solche Geräte zur Verfügung stehen? Die Teilnehmer lernten, dass Sauerstoff das wirksamste Medikament ist, wenn Tauchunfälle passieren. Sie erfuhren etwas über die unterschiedlichen Funktionsweisen des Constant Flow Systems, des Demand-Systems sowie die Besonderheit eines Kreislaufsystems mit Absorber für Kohlendioxid. Egal, welches Gerät zum Einsatz kommt. Stets gilt: Sauerstoff sollte im Falle eines Tauchunfalls so früh wie möglich, so hoch dosiert wie möglich und lange wie möglich verabreicht werden, um Stickstoff möglichst schnell aus dem Körper herauswaschen zu können.
Ab Samstag ging es dann nach dem ersten Theorieblock in die Praxis: Mit Unterstützung weiterer Ausbilderinnen und Ausbilder des AUC, Natty, Udo, Daniel, Michael und Tobias, fanden die ersten praktischen Elemente des AK TSR am Blausteinsee statt. Die Taucherinnen und Taucher lernten, wie man einen erschöpften, verletzten oder bewusstlosen Taucher rettet – an der Wasseroberfläche und auch unter Wasser. Sie lernten, verunfallte Taucher zu retten und zu transportieren, in ein Boot hinein sowie an Land. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Daniel vom ATC, der sein Schlauchboot für unseren Kurs netterweise zur Verfügung gestellt hat.
Auch konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen inklusive Reanimation und Anwendung von Sauerstoffgeräten wurden am Samstag praktisch geübt. Bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW), die an einer Puppe absolviert wurde, übten sich die Teilnehmer in Teamarbeit. Während ein Teilnehmer mit der Herzdruckmassage beschäftigt war – jeweils 30 Wiederholungen – war ein zweiter Teilnehmer für die Beatmung zuständig – jeweils zwei Beatmungen je Runde. Auch wurde dabei auf die wichtige Initialbeatmung, zwei Beatmungen vor der Herzdruckmassage, bei Unfällen im Zusammenhang mit Ertrinken hingewiesen.
Den für die Teilnehmer besonders spannenden Abschluss bildeten dann die Übungstauchgänge im Rursee, dem offiziellen Ausbildungsgewässer des Tauchsportverbands Nordrhein-Westfalen. Bei diesen Tauchgängen fungierten die Teilnehmer als Gruppenführer. Dabei wurden sie von den Ausbildern des AUC begleitet – und auf die Probe gestellt: Sie mussten unter Beweis stellen, dass sie ein anständiges Briefing und einen ordentlichen Ausrüstungscheck durchführen.
Darüber hinaus wurde während der Tauchgänge jeweils ein Vorfall simuliert, den es zu lösen galt. Das Besondere dabei: Die Teilnehmer wussten nicht, was passieren würde, und wann der Vorfall auftreten würde. So kam es zu – glücklicherweise nur simulierten – Angstattacken, Krämpfen, Bewusstlosigkeit oder auch Maskenverlust bei den Ausbildern. Die Schützlinge mussten zeigen, dass sie das im AK TSR gelernte Wissen auch umsetzen können.
Nachdem alle Beteiligten ihre Tauchgänge erfolgreich beendet hatten, schloss Christoph den AK TSR offiziell ab. Für die Teilnehmer war es ein lehrreiches Wochenende, bei dem sie wichtige Erfahrungen auf dem Weg zum nächsten Tauchbrevet sammeln konnten.
Der AUC bedankt sich bei allen Ausbilderinnen und Ausbildern, die bei der Organisation und Durchführung geholfen haben, allen voran bei Christoph!